Offenbar war bei uns im Team gestern der Wurm drin
Zu Nico's Rennen kann ich noch nix sagen, habe noch keine Rückmeldung und leider auch noch nicht das Replay von seinem Rennen angeschaut. Aber SAM und ich waren ja auf dem gleichen Server unterwegs...
Ich bin quasi kaum zum trainieren gekommen, nur Do. mal 10-12 Runden und unmittelbar vor dem Quali nochmal ca. 16 Runden. Deshalb habe ich mir gar nix ausgemalt, wollte nur nicht schlechter als P40 im Gesamtklassement werden.
Es lief dann aber eigentlich besser als erwartet, bis kurz vor Rennmitte, denn ich hatte wohl den Reifen vorne links überstrapaziert. Also wechselte ich beim zweiten Stopp die Reifen an der Vorderachse, in der Hoffnung das alle anderen noch größere Untersteuer-Probleme zum Rennende bekommen.
Sam, der zu Rennbeginn ziemlich unglücklich mit P.Waschk zusammenstiess und weit zurückfiel und sogar eine kpl. Runde nicht gewertet bekam, war zu dem Zeitpunkt schneller unterwegs als ich und konnte wieder aufschließen. Das war gut für mich, denn wir sind dann viele Runden im Team-Parallelflug gefahren, immer wieder wechselten wir die Positionen und konnten uns gegenseitig pushen. Irgendwann hatte ich dann endlich meinen Rhytmus wiedergefunden, auch dank der Reifentemperaturen, die dann wieder Grip garantierten, und ich konnte mich wieder von Sam absetzen. Kurz darauf, vielleicht zwei drei Runden später, war Sam urplötzlich weg... ich vermute das er eine Stop'n'go misachtet hat, denn er war schon recht häufig mit zwei Rädern neben der Strecke unterwegs.
Danach fuhr ich wieder mein "Fern-Duell" mit Worschie und Waldheimer, das heißt: ich rechnete mir irgendwas zwischen P6 und P8 auf unserem Server aus, da nur noch ein Splash'n'dash mit Sprit für 14 Runden zu absolvieren war.
Doch dann ging alles RICHTIG SCHIEF!
Rein in die Box, Sprit auf 14 gestellt und ENTER gedrückt. Als sich das Auto anhob und die Schlagschrauber ratterten war mir sofort klar, das ich Idiot vergessen hatte den Reifenwechsel wieder abzuwählen. Damit war mein Plan, mit den besseren Reifen zum Schluss meine Konkurrenten einzuholen und niederzukämpfen, für die Katz war. Zu großer Zeitverlust beim Wechseln PLUS Zeitverlust bis die Reifen wieder auf Temperatur sind... hätte ich im Leben nicht wieder einfahren können. Mit reichlich Wut über mich selbst im Bauch dann raus aus der Box und dann gleich der nächste Schock: ich hatte nicht für 14 Runden getankt, sondern nur 14 Liter
Also zwei Runden später WIEDER rein und nachtanken. Als ich wieder raus kam, lag ich auf P12 mit einer Runde Rückstand. Pwasck lag unmittelbar vor mir, zog aber Meter um Meter davon, nur 1973McLure lag mit knapp acht Sekunden Vorsprung noch in Schlagdistanz bei noch zehn verbleibenden Runden... da geht noch was! Also nochmal "white knuckles" und los! Während der nächsten zwei Runden konnte ich sukzessive aufholen, doch dann der nächste Schreckmoment: beim Anbremsen entschied sich mein Shifter einfach mal zwei Gänge runterzuschalten... Hinterachse blockiert und dann rückwärts ins Gras, "BUBB"-Motor aus! Aber ich kam erstaunlich flott wieder auf die Strecke und setzte 1973McLure wieder nach.
Und dann ging es mächtig voran, mit ordentlich Motivation! Kurz darauf lief ich auf McLure und vor allem Worschie auf (der ja "eigentlich" einer meiner direkten Gegner gewesen wäre, nun aber eine Runde vor mir lag!)! Ich muss Worschie aber an dieser Stelle mal ein RIESEN-Lob ausstellen, denn er fuhr seinen Stiefel weiter, hatte auch sehr deutlich erkennbar mit nachlassenden Reifen zu kämpfen... ABER: Was mich noch viel mehr beeindruckte war, das er ganz offenkundig begriff, das für ihn weder nach vorne noch nach hinten irgendwas wichtiges passieren kann, viel wichtiger aber: er hatte sehr dankenswerterweise die Rennintelligenz um zu verstehen, das sein Vordermann UND der heranstürmende Hintermann sehr wohl noch im direkten Positionsduell sind!
Also nochmals großen Dank an Worschie, den ich zwar recht mühelos überholen konnte, der aber auch auf sämtliche Ego-Trips verzichtet hat und sich sehr fair/besonnen/intelligent verhalten hat! Chapeau! Das hat mich immens gefreut zu erfahren, das hier auch Racer unterwegs sind, die nicht nur "Sprinter" sind, sondern auch ein Rennen derer zu lesen verstehen, die womöglich ein oder mehrere Runden zurückliegen! MEGA-KLASSE Worschie, exakt SOWAS zeichnet echte Langstrecken-Könner aus!
Nachdem ich also meinen eigentlichen "Gegner" wieder kassiert hatte (wenn auch mit Rundenrückstand, aber für's Ego war es gut zu wissen was EIGENTLICH locker möglich gewesen wäre), ging es dann darum 1973McLure in den letzten, verbleibenden km zu knacken...
Aber schon von weitem war für mich klar erkennbar, das das ein sehr leichtes Spiel werden würde. Der Bremspunkt war zwar nach wie vor erheblich später als meiner, aber der Kurvenspeed und erst recht (logischerweise) der Speed beim rausbeschleunigen war wegen der komplett misshandelten Reifen "no match anymore".
Also fiel es mir auch relativ leicht diese Position zu übernehmen. Aber dann... wenige hundert Meter vor dem Ziel dann noch die Gefahr eines High-Speed-Crashs bei der sechsten Überrundung von Gregory, die leider nicht ohne Lackaustausch im fünften Gang und ausgerechnet am Scheitelpunkt der Kurve abging... aber ging sich gerade nochmal aus, puh!