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                            Aw: Bruce-Story (1 Leser) (1) Gast
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                            THEMA: Aw: Bruce-Story
                            #23731
                            DoomWarrior (Gast)
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                            Bruce-Story vor 16 Jahren, 2 Monaten  
                            Auf speziellen Wunsch hin:

                            Kapitel 1 - Release Porsche 935

                            Es ist Juli, nach meinem grandiosen Erfolg letztes Jahr in Le Mans, will ich mein Erfolgserlebnis nun an der Sathre wiederholen. Es ist ein schönner Sommertag, die Sonne strahlt mir ins Gesicht, als meine Crew meinen GT350 aus dem LKW entläd. Das wird mein Wochenende, der Duft von Reifen und Benzin liegt in der Luft. Ich höre den V8 meines Boss 302 vor sich hintuckeln und gehe noch mal in mich. Ha diese Firma aus Stuttgart hatte letzte Woche angerufen und wollte mir so eine flotte Nummer anbieten. - Ich grinse bei dem Gedanken – den ich so auf meiner Siegesfeier von mich geben werde. Wie war das 826, 938 ... 935 genau. Lächerlich, letztes Jahr waren die Vorgänger 911 nach einige Stunden im Kiesbett stecken geblieben oder ihr 6-Zylinder ist auf der Hunaudière zerflogen. Ich fahre einigen kurzen Trainingsrunden und übergebe dann das Fahrzeug an mein Teamkollegen. Die gute Stimmung wird schlagartig getrübt, als er nach mehr als 5 Minuten die Ziellinie nicht passiert. Ein Mechaniker erzählt aufgeregt, die französichen Streckenposten hätten ihn informiert das Jim mit dem Auto in der Indianpolis heftig abgeflogen ist und der Ford nur noch als Kernschrott zu bezeichnen sei. Kurz darauf trifft der Rest meines stattlichen roten Mustangs im Fahrerlager ein. Die Mannschaft, es sind gute Jungs, alle noch so Jung und mit Herzblut bei der Sache, fangen sofort an die Überreste wieder zu einem Auto zusammen zu schrauben. Die Qualifikation können wir vergessen. Ich gehe zu den Verantwortlichen und mache ihn klar, das ich als Vorjahresieger auch ohne Qualifing das Recht habe am Rennen teilzunehmen. Die Diskussion geht zwischen mir und den Dickeköpfen ein wenig hin und her, bis sie schließlich einwilligen.

                            Die Stimmung am Renntag steigt wieder, als gegen 12 Uhr erstmals das Donnern des V8 in der Box zu hören ist. Die Jungs habens geschaft, ich streife mir die Handschuhe über, als dieses ulkige Gefährt, dieser 921, 837... ach dieser neue Porsche vorbeigefaucht kommt. Das Geräusch erinnert mich ein wenig an den Teekessel meiner Oma. Damit wollen sie Rennen gewinnen? Jim meint, sie hätten die Qualifikation haushoch gewonnen... Ich winke ab, manchmal ist Jim einfach zu leichtgläubig. Ich fahre in die Startaufstellung, meine Fans winken mir zu. Der erste Nachtstart in Le Mans. Nun mir soll es r echt sein. Man munkelt im Fahrerlager, das ist um die Japaner anzulocken. Ein Nissan Skyline soll in der Mache sein... für Le Mans - nun wir werden sehen. Erstmal an den ganzen Tourenwagen vorbeimoglen, möglichst noch auf der Hunaudière. So ist das also hier hinten – man sieht die Ample ja gar nicht. Die Motoren der Cortinas, Minis und Alfas vor mir kreischen auf. Ich trete auf das Gaspedal meines GT350 und mache damit der Reihenmotorfraktion schonmal klar wer hier Chef im Haus ist.

                            Der Start verläuft planmäßig, breits am Dunlopbogen habe ich den Großteil der kleinen Tourenwagen hinter mich gelassen. Die Dunkelheit und das böseartige grummeln meines dicken V8 tun ihr übrigens. In der Tertre Rouge bremse ich mich an den ersten Mustang heran und beschleunige auf die Hunaudière. 2..3...4...Gang die Gegner huschen an mir vorbei. Ich kann es mir nicht nehmen und grüße meine Fans am Hotel während ich mit über 200 Sachen die Landstraße hin zur Mulsanne fliege. Wie geplant habe ich alle Tourenwagen passiert, während ich raus auf die Indianpolis beschleunige. Im dunkeln vor mir werden die roten Lichter eines Mercedes 300 geschluckt und ich bin erstmals mit meinen Gedanken allein. Zwei Runden später liegt der Benz bereits hinter mir und es geht erneut auf die Hunaudière. Es ist dunkel und Einsam hier drausen. Der V8 schreit und der Limiter weist sanft aber beständig darauf hin, das wir uns am Grenzbereich des momentan machbaren bewegen. Ich schweife mit den Gedanken etwas ab und werde unsanft wieder zurück gerufen als ein zischen, ein pfeifen an mein Ohr dringt. Sofort starre ich auf den Drehzahlmesser, nein alles in Ordnung, schau links in den Spiegel, rechts... was? das Geräusch klingt ab. Als ich meinen Blick wieder auf die Strecke richte – zu meinem blanken Entsetzen – sehe ich wie zwei rot funkelende Lichter im Schatten der Muslanne Kink verschwinden. Was war das? Bin ich im falschen Gang? Nein der 4te ist eingelegt. Ich bin gerade dabei meine Fassung wieder zu erlangen, als ein Tiefsitzendes Licht im Rückspiegel meine aufmerksamkeit einfängt. Was ist das für ein Typ? Ein Elan? Kann nicht sein... während ich in Gedanken alle mir bekannten Renntypen durchgehe, verschwinden das nun Handball große Licht aus meinem Rückspiegel. Ich blicke hastig links, hastig rechts und erhasche nur einen gelbe unterlegten Schriftzug auf einem ansonsten roten Fahrzeug, mein Beifahrerfenster passieren. Ach was sag ich - das DING fliegt vorbei! Und wieder diesen zischen und grummeln, wie ein Drache in seiner finsteren Höhle. Mein Blick folgt dem Wagen der nun, fast wie bestellt, beim Herunterschalten anfängt Feuer zu spucken und dabei garstig aufbrüllt. Ich lese noch die vier Buchstaben LOOS, bevor ich ins Blitzlichtgewimmel einbiege. Meine Augen brauchen eine Weile um sich an den Wechsel erst ans künstliche Tageslicht, dann wieder an die Dunkelheit der Nacht zu gewönnen. Ich verfolge aus dem Augenwinkel die Lichtblitze, die langsam kleiner werden. Moment – Schweiß schießt aus allen Poren – Ich zähle 2,3,4,5,6 Lichter. Sie verschwinden nicht, sie wachsen. Mit verzweifelnder Gewalt hämmere ich den vierten Gang rein. Mein V8 schreit unter der Last. Für diesen kurzen Moment war ich unachtsam. Ein erneuter Blick in den Rückspiegel untermalt von turbienenartigen Fauchen lässt mich Kreidebleich werden. Diese Licher sie sind überall. Links, rechts.... Ich schließe meine Augen umklammere fest mein Lenkrad, das unter der Last des V8 zittert. Trotz geschlossenem Fenster spüre ich den Windzug der vorbeischießenden Ungetüme. Links, Rechts, Links zischen die Drachen an mir vorbei. In der Zeit, den ich zum öffnen meiner Augen benötige, haben diese Geräte schon über 100 Meter davonfliegen lassen. Fassungslos sehe ich sie in die tiefe der Nacht verschwinden. Ein beänstigendes furchteinflössendes Schauspiel. Der blinkende Drezahlbegrenzer holt mich aus meinen Gedanken zurück. Hart auf die Bremse, 4 3 2 Gang, einlenken die die Indianapolis. Auf der anschließenden Geraden ist nichts mehr von den Fahrzeugen zu sehen. Ich beginne an mir zu zweifeln, als ich die Getriebe in umgekehrter Reihenfolge maltrietiere. Waren das am Ende nur Geister? Habe ich nicht genug geschlafen? Was ist los? Reis dich zusammen hallt es in meinem Kopf, als erneut dieses – mir nun fast schon bekannt vorkommende Zischen an mein Ohr dringt. Freiwillig – vor einem Jahr vollkommen undenkbar – räume ich die Ideallinie und lasse das Unheil einfach passieren. Resignation macht sich breit im Cockpit während mich die quietschenden Reifen durch die Mainson Blanche tragen. Ich verfolge die beiden roten Punkte mit den Augen bis sie in der Ford Chicane endgültig im allgemeinen Licht der Scheinwerfer aufgehen. Ich schiese an der Box vorbei, Jim hält persönlich das Schild mit dem Text „P12 4 Sekunden hinten dran“.

                            Richtig, Jim hat Rech, 4 Sekunden, auf in die Top-10. Bestärkt durch die aufglühenden Bremslichter meines Vorderman schieße ich auf die Esses zu. Fast mit Freude – nein Erleicheterung durchfliege ich die links-rechts und kurz darauf die Tertre Rouge. Ich kann die Rücklichter des Elan nun eindeutig identifizieren, während mich mein Fahrzeug Meter für Meter näher schiebt. Ich spüre fast die Sekunden, die ich auf ihn gut mache. 4 3 2 1. Ich kann den 11 Platz schon fühlen und fliege an ihm vorbei. Ein gutes Gefühl seine Lichter aus meinem Rückspiegel verschwinden zu sehen und sich wieder von der Dunkelheit der Nacht einlullen zu lassen. 4 Sekunden, Sekunden... meine Gedanken schweifen wieder zum Drachen. Ich weder schlagartig Kreidebleich, fühle den kalten Schweiß den Rücken runterlaufen. Diese Monster haben mich vor einer halben Runde überrundet. Überrundet nach drei Runden! Ich kann es nicht fassen. Überrundet! Der Mustang schießt auf den Hügel zu und die strahlenden Lichter der Scheinwerfer begrüßen mich auf ihre eigene unverkennbare Art. Das Wort Überrundet pendelt in meinem Kopf hin und her, während ich die bremsen meine Gefährts zum glühen bringe. Zum entsetzen der Zuschauer, biege ich aber nicht in die Kurve ein, sondern Rolle mit dumpf blubbernden Motor aus. Mein Blick tunnelartig nach vorne. Ein Streckenposten kommt sofort angerannt aus brüllt mich unsanft aus meinen Gedanken. Ich schaue ihn wie paralysiert an und kann nur „überrundet“ über die Lippen bringen. Der Streckenposten, wohl meiner holden Sprache nicht mächtig, schaut verdunst zurück. Ich stelle den Motor ab und steige aus. Die Blicke der Zushauer treffen mich. Es ist als ob sie mit den Finger auf mich zeigen. Ich sinke hinter der Streckenbegrenzgung zusammen. Weiterhin bequatscht mich dieser aufdringliche Streckenposten. Ich schaue zu ihm auf und machte das international verständliche Symbol für Telefon. Er nickt und winkt mich einige Meter zu einem Münzsprechautomat. Kurze Zeit darauf habe ich Jim am Apparat. Ich sage nur einen Satz zu ihm, bevor ich wieder auflege und mich zufuß auf den langen Weg in die Box mache. „Ich will einen 935 und zwar sofort!“
                             
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                            #23732
                            DoomWarrior (Gast)
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                            Kapitel 2 - Release Fuji

                            Da war ich nun in Japan. Ich blickte auf den leeren Beifahrerplatz, während Tom den alten Benz vorsichtig aber zielstrebig um die Kurven des Bergpasses hiefte. Jim fehlte mir, er war noch so jung und voller Hoffnung. In die Formel-1 wollte er, Weltmeister werden. Ich schüttelte mit dem Kopf und versankt in der gerade am Horizont untergehenden Sonne. Vor meinen Augen entstehen immer und immer wieder die Momente von Berlin - wie ich aus der Spitzkehre herausbeschleunige und irgendwo auf der endlosen Start-Ziel-Geraden eine dunkle schwarze Rauchsäule aufsteigt. Ich treten meinen Elan und fliege der Gegengeraden entlang. Helfer schwenken wild mit allen gelben Stofffetzen, den sie nur habhaft werden können. Während Andere über die Leitplanken springen. In Sekundenbruchteilen schieße ich an der Unfallstelle vorbei, kann aber aus den Augenwinkel zwei Fahrzeuge zwischen den Bäumen erkennen die anfangen Feuer zu fangen. Tom reist mich mit einem seichten Gespräch aus den Gedanken und deutet auf den Vulkan der sich vor uns majestätisch erhebt. Fujisan - wir beide sind verwundert, wie man in so einer bergigen Region überhaupt Rennstrecken erbauen kann. Jeremy, unser Teammanager, verweist zurecht auf die Nordschleife. Mit stummen nicken stimmen wir Beide seiner Meinung zu und es wird erneut ruhig im Auto. Meine Gedanken schweifen wieder auf die Avus, während ich gerade in die Steilkurve fahre und mit schrecklicher Vorahnung auf die Start-Ziel-Gerade beschleunige. Der Reihenmotor kreischt, der Limiter glüht und mir kommen in dem Moment ernsthafte zweifel ob es richtig war, Jim den Porsche 935 zu überlassen. Andererseits war er jung und brauchte den Erfolg um weiter aufsteigen zu können. Ein einfacher Klassensieg würde wohl nicht ausreichen und mit einem Elan war auf dieser Strecke auch nicht mehr zu holen. Die bremsen den Benz glühen und Tom lenkt das Fahrzeug unsanft auf einen Parkplatz. Ich blicke verstört auf... sind wir schon da? Während ich noch irritiert um mich schaue, sind Jeremy und Tom den Wagen schon entstiegen und ich höre schon das Knattern unserer guten alten Elli. Ich blicke zurück und sehe die verträumten Augen unseres alten Transporters, den die Mechaniker liebevoll Elli nennen. Jeremy deutet bergab und kurz darauf tackert unser LKW in die von ihm vorgegeben Richtung. Mit zügigen Schrittes schließe ich schnell zu Tom auf, der breits einige Meter vorran gegangen war. Als er mich bemerkt spricht er schellmisch "Komm!" - wie ein kleiner Junge, der am Weihnachtsabend bereit vorzeitig die Geschenke am Baum ausspähen will. Er führt mich auf einem kleinen Trampelpfad zu einer Erhöhung und vor uns eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Strecke. Diese verrückten Japaner hatten doch tatsächlich das angefangen Oval um Kurven ergänzt. Die Start-Ziel-Gerade mündete in einer Steilkurve die sich, wie ein Spirale immer enge zuzug. "Das nenne ich mal eine Mutkurve" flüsterte ich Tom zu. Aber als ich mich losriss um seine Antwort zu empfangen, bemerkte ich das Tom gar nicht mehr neben mir stand. Mein Blick viel zurück auf die Strecke und wurde von einem funkeln eingefangen, der am anderen Ende der Start-Ziel gerade wie eine Schleuderkugel anlauf nahm. Mein Blick folgte den Wagen und an mein Ohr drangen die Geräusche eines hochdrehenden Motors. Während mein Blick nun jedem Auto folgte der mit hoher Geschwindigkeit in die waghalsige erste Kurve flog, waren meine Gedanken erneut nicht mehr in Japan. Ich rasste erneut auf der Stadtautobahn auf die Spitzkehre zu und konnte einen weiteren kurzen Blick auf die Unfallstelle erhaschen. Einer der beiden zusammengeschobenen Wagen war definitiv rot. Mein Kopf versuchte verzweifelt alle am Rennen teilnehmenden Wagen durchzugehen um mein eigenen keimende Befürchtung zu widerlegen. Knapp eine Minute später fuhr ich erneut an meiner Box vorbei und blickte den Mechaniker direkt in die Augen, der die Zeittafel hielt. In seinem Blick war keinerlei Gefühlsregung zu erkennen - wenn Jim involviert wäre - so dachte ich in dem Moment - wäre es unserem Mechaniker doch anzumerken. Die G-Kräfte in der Steilkurve drückten die Gedanken aus meinem Ohr und ich beschleunigte zum wiederholten mal auf die endlose Gerade. Plötzlich zuckte mein Herz zusammen als ich eine Hand auf meiner Schulter spührte, die mich zurück ins ferne Japan zog. Es war Jeremy, der halb-besorgt und halb-wütend zischte: "Komm jetzt, das Training läuft schon seit 10 Minuten."

                            Kurz darauf kette mich Tom, unser Chefmechaniker, am Sitz der Cobra fest. "Das wird ein Teufelsritt", schnaubte er, "sieh zu das du sicher sitzt". Der V8 blubberte vor sich hin und wenige Augenblicke später rollte ich auf meine Einführungsrunde. Mehrere Autos schoßen auf dem kurzen Stück bis zur ersten Kurve an mir vorbei und bogen vor mir in diese wilde Achterbahn ein. Die reifen quitschten, der V8 brüllte und ich runderte heftig am Lenkrad. Bereits die erste Kurve war beängstigend schnell. Nach einer vorsichtigen ersten Runde, reflektierte meine Gedanken den absolvierten Kurs. Hmm erste Kurve, strenggenommen hatte der Kurs nur eine Kurve, die sich wie die Windungen eines Aal ständig verändert, sich verengt um sich Meter später wieder zu öffnen. Meine selbsterkenntnis wurde je von einem Mini gestöhrt, der schlagartig vor mir auftauchte. Mir wurde schlagartig bewusst, was hier übermorgen das Kriterium sein würde, das über Sieg und Niederlage entscheidet. Obwohl der Mini nun wirklich nicht die breitesten Motorsportschultern hatte, so bedeckten die 10-Zoll-Räder ausreichen Staße um meinem amerikanisch-englischen Brüllmonster genügend Asphalt zur stiebitzen. Ich schaltete unter infernalischen Gebrüll in den 2ten Gang - zum blanken entsetzen des vor mir fahrenden Piloten, der sofort anfing hektisch am Lenkrad zu kurbeln. Kurz darauf eröffnete sich eine ausreichend große Lücke und ich trat das Gaspedal durch. Die Nase der Cobra stellte sich in den Wind und die Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht als ich erneut dem endlosen Geschlängel entfloh und auf die Start-Ziel-Gerade einbog. Im Rückspiegel und damit auch aus meinen Gedanken verschwand der Mini genauso schnell, wie er gekommen war. Mein Blick richtete sich wieder auf die Strecke und mein Herz fing an heftig zu schlagen, als ich nun zum ersten mal mit ordentlich Dampf auf die Steilkurve zuflog. Plötzlich kamen mir Toms Worte wieder in den Sinn, als ich bei knapp 250 Sachen merkte, das es mein Heck eiliger hatte als meine Vorderrad. Ich ruderte am Lenkrad, versuchte das Ungetüm zu bändigen und schoß ins Tal und auf die Innenseite der Kurve zu. Das Adrenalin schoss durch meine Adern, ich riss erneut am Lenkrad und Biss auf meine Unterlippe. Die Cobra schlängelte sich, ihrer Natur entsprechen und stand von einer Sekunde auf die andere in entgegengesetzten Winkel zur Rennstrecke. Sah ich eben noch noch das Kiesbett der Innenseite auf mich zufliegen, so näherte sich jetzt der Zaun auf beunruhigender Weise. Erneut wirbelte ich das Lenkrad herum und spührte regelrecht wie die Hinterreifen ihre Markierungen auf der Strecke hinterliesen. Ich runderte heftig und wie im Auge eines Orkans, berühigte sich die Situation schlagartig. Mir schien als ob mein Herz lauter schlug, als der brodelnde Motor und hatte einen Moment um mir in Gedanken die letzten Sekunden nochmal vor Augen zu führen. Mit einem Seil, wäre die Aktion durchaus als Pendellauf durchgegangen. Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln, während sich mein Adrenalinspielgel langsam wieder auf Normalniveau senkt. Kurz darauf rolle ich in die Box und muss dringend mit Tom nochmal über das Setup reden.
                             
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                            #23733
                            DoomWarrior (Gast)
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                            Kapitel 3 - Release Skyline

                            Die Tropfen trommeln auf der leicht verrosteten metallischen Garagentür unserer Werkstatt und animieren mit ihrem gleichmäßigen geklopfe nochmal über das letzte Jahr zu sinnieren. Es hatte seine Höhen und seine Tiefen: der Ausfall in Le Mans, der kostspielige Unfall des 935, aber vorallem Jims Tod drücken immernoch auf die Stimmung im Team. Auf der anderen Seite waren da die durchaus guten Ergebnisse auf der Avus und in Fuji. Trotzdem stehen wir vor einem Scherbenhaufen, nicht nur Emotional. Als ob die letzjährigen Erlebnisse noch nicht genug gewesen wären, hat die Ölkrise den Rennsport fast unbezahlbar gemacht. Jeremy versucht nun schon seit fast einem Monat alle möglichen alten Kontakte abzuklopfen, in der Hoffnung, vielleicht neue Sponsoren auszugraben. Vermutlich würde er auch einen Pakt mit dem Teufel eingehen.

                            Und schlagartig kommt mir Tom in den Sinn, wenn Jeremy unser Papa ist der fürs Brot auf dem Tisch sorgt,
                            dann ist Tom der Chefmechaniker unsere Mama.
                            Die Beiden sind schon zu lange ein Team. Früher waren sie beide junge Mechaniker bei Datsun in Amerika und
                            könnten wirklich verheiratet sein. Ich fange an zu schmunzeln, während ich es mir mit geschlossenen Augen, zwischen Schraubenziehern, Ölkannen und schmierigen Getriebeteilen in einem Campingstuhl bequem gemacht habe.
                            Am Ende, so lästerte Tom erst gestern Abend, fahren wir eben mit der guten alten Elite rennen. Wohl wissend,
                            das es Jeremys Heiligtum ist. Irgendwie hatte der Fuchs, das ehemalige Werksfahrzeug von Jim Clark in die Hände bekommen, bei dem er - damals noch als junger drahtiger Mechaniker - erstmals in Le Mans war. Wahrscheinlich auch so ein Teufelspakt. Ich muss anfangen zu lachen bei dem Gedanken.

                            "Was ist das so witzig..." durschneidet eine Frauenstimme den Raum. Mein Oberkörper fährt auf und dreht sich reflexartig zu der Quelle des Wortschwalls. Es war Elena, die mit einem süffisanten lächeln am Eingang der Werkstatt stand und mir zurief. "Ach ich will es besser gar nicht wissen. Jeremy hat ein Meeting einberufen, los komm..." Dabei wirft sie keck ihr Pony zur Seite, dreht sich auf der Stelle um 180 Grad und blickt über ihre Schulter. "Auf was wartest du?" Mir wird klar wie merkwürdig mein Verhalten für sie ausgesehen haben muss. Ich sitze allein in der unkelsten Ecke der Garage und lache die graue Wand an. Ich springe auf und will ihr ein frechen Spruch hinterherwerfen. In meiner Übermut meine ich es aber wohl etwas zu Gut mit dem Campingstuhl und falle fast vornüber, während der Stuhl einen ungewollten Salto nach hinten macht. Ich höre nur noch das kichern von Elena, die sich geschützt von einem Regenschirm um die Ecke verschwindet. Mein Kopf senkt sich kurz, ich Atme durch und eile hinterher. Elena unsere .... Teammanagerin. Teammangerin, jeder
                            wußte das Jeremy sich in das junge Ding verknallt hatte und um sie immer bei sich zu haben, hat er sie kurzer Hand eingestellt. Jeder wußte das, außer er selbt vermutlich. Schnell habe ich Elena eingeholt und ich bemerke wie sie mein Näherkommen aus ihren Augenwinkeln beobachten. Immer noch meines Anblickens vor Sekunden bewußt, schnippe ich mit Zeigefinger und Daumen in die Luft. Das angesammelte Wasser fliegt, beschleunigt durch mein Minikatapult, ihr genau ins Gesicht. Volltreffer schreit mein Hirn schadenfroh. Ihr Brustkorb hebt sich und sie setzt zum verbalen Gegenschlag an, als wir durch die Tür ins Warme treten.
                            Jedoch macht ihr Tom ein Strich durch die Rechnung. Da ist ja das junge Ehepaar, feixt er hinüber, zum Umut von Jeremy. Die versammelte Mechanikertruppe fängt an lauthals zu lachen. Kurz darauf fliegt ein schwerer Schlüssel durch den Raum und knallt genau neben dem Mechaniker an die Wand, der schon rot angelaufen ist vor lachen. Man kann über Jeremy sagen was man will, aber er weißt wie man den Hühnerhaufen zur ruhe bringt.
                            "So da wir nun alle vollzählig sind" ergreift nun Jeremy das Wort "darf ich Vorstellen Herr Mikasa, Motorsportchef
                            von Nissan, hat den weiten Weg nach Europa hinter sich gebracht." Wie ein Phoenix aus der Asche, erhebt sich der kleine Japaner von seinem Stuhl. Bis zu seinem Auftritt, war mir seine Anwesenheit und die seines Schattens noch nicht aufgefallen, der scheinbar jedes Wort von Jeremy ins japanische Übersetzt. "Herr Mikasa hat uns ein großzügiges Angebot unterbreitet..". Die Worte fliegen an mir vorbei und mein Gehirn flüstert mir ins Ohr. Jeremy du alter Fuchs, wie machst du das immer nur. ... daher wollen wir auch bei dem schlechten englischen Wetter vor die Tür treten." Die Mannschaft strömt nach draußen. Dort steht neben dem Elli unserem alten Transporter ein japanischer Laster an dem zwei Arbeiter hektisch mit dem Abladen einer verhüllten Fracht beschäftigt sind. Ich schreite einmal um das verdeckte Fahrzeug bevor Herr Mikasa persönlich, das Tuch vom Auto zieht. Sofort strömt die junge Mechanikertruppe um den nun entblösten Wagen. Es ist ein schnittiger Wagen mit dezent verbreiteten Kotflügeln, roter/weißer Lackierung und einem schmalen, flach auf dem Kofferaum angebrachten Heckspoiler. Ich werfe einen Blick in den mit Rohrrahmen verstärkten Wagen, werde aber schnell von einem der verblüften Mechanikern zur Seite gedrängt, die wie kleine Jungs um die Spielzeugeisenbahn tigern. Der japanische Übersetzer spricht mit zittriger, fiebsiger Stimme "Unsle blandneue Lennwageln Nissan Skyline. Sie sind das einzige eulopälische Team, dass den Wagen ausslelhalb von Japan einsetzlen wild. Del elste geplante Meistelschaftlauf wild fül sie in dlei Wochen in Mid-Ohio sein." Nachdem sich die Hecktik der ersten Minuten gelegt hat suche ich den Blickkontakt mit Jeremy und Tom. Ich nicke einfach nur kurz, manchmal sagen Blicke mehr als tausend Worte. Dann auf nach Mid-Ohio...
                             
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                            Aw: Bruce-Story vor 15 Jahren, 11 Monaten  
                            Kapitel 4 - Release NSU TT

                            Ich stehe an der Boxenmauer und lausche halb benommen den Worten des amerikanischen Streckensprechers. Meine Augen fixieren unser Zelt im Fahrerlager indem einfrig unsere Mechaniker ihr neuentdecktes wildes Spiel treiben. Wie sich herausstellte war Jeremy tatsächlich ein Teufelspakt mit Herr Mikasa eingegangen. Einerseits mussten wir ein jungen unerfahren japanischen Fahrer ins Team aufnehmen, andererseits wurde Tom – nominell – als Chefmechaniker durch Hayato Zukino ersetzt. Das brachte konsiquenzen mit sich, die wohl keiner erwartete hätte. Bereits im ersten freien Training stellte sich heraus, das Herr Zukino eine etwas eigenwillige Interpretation eines Rennsetups für den Skyline hatte. Am Anfang sahen wir Europäer dem treiben fast Fassungslos zu. Schon vor dem zweiten Training fing das heiße Spiel an, dass ich nun in Vollendeung bewundere. Während eine Hälfte der Mechanikertruppe Zukino am anderen Ende des Nissans mit belanglosigen Fragen bezüglich des Sturz der Hinterachse ablenkte, bearbeitete die andere Hälfte des Teams die andere Seite des Fahrzeug. Während Zukino nun beschäftigt war, wurde beispielsweise der Dämpfer an der Vorderachse nach Toms, Jeremys oder meinen Wünschen rekonfiguriert.
                            Ein gefährliches Treiben, aber letztlich verbesserten sich die Rundenzeiten bis zum Ende der Qualifikation um fast drei Sekunden. Jedoch konnte ich dem Spiel mit dem Feuer nicht länger zusehen und ich begann zur ersten Kurve nach Start und Ziel zu pilgern. Eine gute 3/4-Stunde vor Rennbeginn brauchte ich außerdem dringend frische Luft. Während ich mir einen Weg durch das Fahrerlager bahnte, startete im Hintergrund eines der Rennen des Rahmenprogramms. Genau die Ablenkung die ich brauchte, schnell stand ich an der Streckenabperrung in der Nähe der Zuschauerhügel. Ein Pulk von farbenfrohen kleinen Tourenwagen schoss vorbei. Ich brauchte ein zwei Sekunden bis ich die Wagen als NSU identifizierte. Mein Gedächnis versuchte die Zeitplan des heutigen Sonntags abzurufen. Nachdem einige weitere TTs an mir vorbeischossen, kam mir in den Sinn das es sich wohl um den hiesigen Markenpokal handeln musste. Wie gebannt schaute ich nun an dem Feld hinterher das seine Kreise auf der Strecke zog. Aus der Mixtur von Motorengeschrei, Reifenquietschen und den Geräuschen der Zuschauer filterte ich unbewusst die Stimme eines Kindes heraus: „Papa warum haben die Autos die Klappe hinten offen?“ daraufhin der Vater „Da schaut der Motor raus um Luft zu schnappen.“. Nach einer kurzen Bedenkzeit anwortet das Kind „Hm und warum schaut er denn nach hinten?“ Der Vater mit souveräner Stimme, wohl bereits mehrfach Erfahrung mit der kindlichen Denkweise sammelte: „Na der schaut hinten raus, damit er sieht wenn sich ein Gegner von hinten nähert, damit er dann nochmal schneller fährt.“ Verblüfft von der Antwort drehe ich mich suchend nach dem Paar um. Mein Blick fällt kurz darauf auf einen kleinen blonden Jungen, der gerade sein Kopf wieder in Richtung heranfliegende Fahrzeuge dreht und nun einen sichtlich zufrieden eindruck macht. Kurz darauf blicke ich dem Vater kurz in die Augen. Ich muss anfangen zu lachen und wende ich mich mit einem dicken Grinsen wieder der Strecke zu.
                            Ich muss wohl noch eine Weile in der Position verharrt sein, denn eine giftiger Kommentar durchreist meine inner Ruhe. „Sag mal, immer wenn ich dich sehe grinst du wahllos in die Weltgeschichte?! Was machst du hier eigentlich, das Rennen fängt in wenigen Minuten an!“ Fassungslos blicke ich umher, fokusieren erst Elena, die Quelle des Kommentars, und dann die Uhr auf der Start-Ziel-Gerade. Meine Muskeln zucken und mein Körper beginnt wie von Geisterhand seinen Marsch zurück zur Box. „Wahnsinn“ grummelt Elena herüber „die ollen Kisten werden doch schon seit Jahunderten nicht mehr verkauft“. „OLLEN KISTEN?“ schnaube ich erbost herüber, um gleich in einem deutlich milderen Tonfall einen weiteren Satz nachzuschieben. „Hast ja Recht, werden wirklich schon seit Jahren nicht mehr gebaut, aber ich wette mit dir, selbst deine Kinder werden die noch auf der Strecke bewundern können!“ Ihr kurzzeitig erschrockener Gesichtsausdruck weicht einem leichten grinsen: „Glaubst du?“. Mich überkommt der Schelm. „Was? Das mit deinen Kindern oder mit den NSUs.“ und mein Körper erhöht das Tempo vorsogrlich um dem nun folgenden körperlichen oder verbalen Gegenschlag zu entkommen.
                             
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